Diana Thorimbert und Patricia Vester zeigen ihren Kurz-Film “hunderttausendfach”.
Anschließend findet ein Gespräch mit den beiden Künstlerinnen statt.
„hunderttausendfach“ ist eine poetische, filmische Zeitmaschine, die uns die Geschichte
des kolonialen Sammelns und der musealen Praxis in Deutschland in Form einer Parabel
erzählt.
Die Parabel ist faktenbasiert und wird zu einem Akt der Aneignung und des
Neuschreibens der Kolonialgeschichte aus Schwarzer Perspektive.
Zudem ist es eine Einladung zur Selbstreflexion und Verantwortungnahme.
Der Film sucht ganz bewusst neue Wege der Vermittlung, die keine verletzenden Bilder
reproduziert und verdeutlicht die Notwendigkeit einer antirassistischen, dekolonisierten
Aufklärung und Bildung. Anders als dokumentarisch gewohnt werden hier keine Exponate
gezeigt, kein Archivmaterial verwendet und keine Expert*innen-Interviews durchgeführt.
Schließlich ist die Entscheidung ganz bewusst, keine einzelnen Fälle zu diskutieren,
sondern an die Hunderttausendfachen zu erinnern und dieses Erinnern, durch den Film,
zu einer zeitlosen und anhaltenden Forderung wachsen zu lassen.
Aus diesem Ansatz entsteht ein expressionistisches Kunstwerk, das Gesellschaftskritik
übt und zugleich dem Publikum den Raum für eine ganz persönliche und emotionale
Erfahrung anbietet.
Patricia Vester ist Schwarze deutsche Künstlerin und Aktivistin und als Autorin der
Parabel findet sie eine Form des Ausdrucks, für das schmerzvolle Kolonial“erbe“ und
einen empowernden Akt des Neuschreibens der Geschichte. Der Film wird Teil ihrer
rassismuskritischen Bildungsangebote in Museen deutschlandweit.
Diana Thorimbert ist Filmemacherin und Medienpädagogin und mit ihren spanischen,
schweizerischen und italienischen Vorfahren kann sie in diesem Projekt ihre weiße
Perspektive annehmen und sie deutlich neu positionieren.